Vortrag zum Coburger Convent & Barabend am 28. Mai 2022

Jedes Jahr treffen sich tausende Studenten und sogenannte Alte Herren in Coburg zu einem Pfingstkongress. Sie alle gehören Landsmannschaften und Turnerschaften aus ganz Deutschland an unter dem Dachverband „Coburger Convent“ (CC). Auch wenn sie sich versuchen von extrem rechten Burschenschaften abzugrenzen, sind es pflichtschlagende Verbände mit einem rassistischen, frauenfeindlichen, homophoben und geschichtsrevisionistischen Weltbild. Diese Männerbünde sind strikt hierarchisch organisiert und ihnen ist daran gelegen, eine nationale Elite heranzuziehen.

Der Pfingstkongress als zentrales Ereignis und verbindendes Element der Aktivitäten des Dachverbandes findet dieses Jahr vom 2. bis 6. Juni statt. Parallel dazu organisiert ein Bündnis gegen den CC seit Jahren Gegenveranstaltungen, auf denen auch über den ideologischen Hintergrund und die antidemokratische Tradition des CC aufgeklärt wird.

Der Vortrag wird von einer Initiative vor Ort durchgeführt, die den Protest gegen den Coburger Convent trägt.

Ein Vortrag unterstützt durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen e.V. mit dem Verein „Antifaschistische Kultur und Politik in Südthüringen e.V.“

Spendenaktion Livestream am 18.03.2022

Danke für unfassbare 2352 EUR Spenden!
Am 18.03.22 feiern wir mit euch eure Spendenbereitschaft und verlosen unter allen Spender*innen grandiose und zum Teil einzigartige Preise, die uns Bands, Labels, Künstler*innen, Festival-Crews und weitere tolle Menschen ohne zu zögern zugesandt haben. Zu den Gewinnen gehören ein Haufen geile T-Shirts, fette Platten sowie CDs aber auch besondere Einzelstücke und liebevoll Selbstgemachtes.
Selbstredend findet die Dankeschön-Feier mit feiner Livemusik von Häck/Mäck und Hintergrundinfos zu den Spendenempfänger*innen statt. Die gesamten Spenden gehen zu 100% an Hilfsorganisationen, die direkt in der Ukraine oder an der Grenze Krasses leisten. Die eine Hälfte des Geldes geht an AMICA e.V., die andere an MISSION LIFELINE e.V..
Wir streamen das Dankeschön-Event live aus dem AK40 Suhl.
In diesem Sinne: Stellt euch Bier, Wein und/oder alkoholfreie Getränke für den 18.03.22 um 19:00 Uhr kalt! Wir sehen uns!
Eure Crew vom Rock am Berg Merkers e.V. und die Wir für Thüringen Supporter*innen gegen Nazis

5 Jahre AK40 Suhl

5 Jahre AK40 Suhl mit

Static Means (Leipzig)
staticmeans.bandcamp.com

magdebored (Leipzig)
magdebored.bandcamp.com

Idiot Siege (Leipzig)
idiotsiege.bandcamp.com

Aftershow :
– Mäusepisse & Schwartenkracher

– GlücksSchnapsRad

2G-Plus Veranstaltung. Zugang auf geimpfte, genesene und gleichgestellte Personen beschränkt (Impfnachweis oder Genesungsnachweis erforderlich), zusätzlich negativer Testnachweis notwendig.

Klamotten bleiben an.

Public Viewing 30. Antifaschistischer Ratschlag Thüringen am 6. November im AK40 (2G)

Wir schauen am 6. November ab 10:00 Uhr gemeinsam die Podiumsdiskussion „Zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der linken Szene“, im Anschluss dann verschiedene Workshops.

Es handelt sich um eine öffentliche Veranstaltung. Für die Veranstaltung nehmen wir die 2G-Option in Anspruch, somit ist der Zugang auf geimpfte, genesene und gleichgestellte Personen beschränkt (Impfnachweis oder Genesungsnachweis erforderlich, Kontrolle im Außenbereich). Eine Mindestabstandspflicht entfällt, außerdem wird auf das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung bzw. qualifizierte Gesichtsmaske verzichtet. Die Kontaktnachverfolgung wird mit der Corona-Warn-App bzw. einer Kontaktliste sichergestellt.

Weitere Infos: https://ak40.noblogs.org/vortraege/

Solidarität mit der Betroffenen aus Gotha!

Anfang letzten Jahres wandte sich eine aus Gotha stammende von sexualisierter Gewalt Betroffene mit einem Outcall an die Öffentlichkeit. In dem zusammen mit Unterstützer*innen verfassten Outcall formulierte sie Forderungen für eine Aufarbeitung an das Haus- und Wohnprojekt Juwel, in dessen Räumlichkeiten und Strukturen sich die Vergewaltigung zugetragen hat. Die geforderte Aufarbeitung ist trotz vielfacher öffentlicher Beteuerungen der Bemühungen darum, seitens des Juwel aber zu vermissen. Wir ziehen nun die Konsequenzen und distanzieren uns vom Juwel Gotha!

Dem Outcall der Betroffenen aus Gotha folgte wenig später ein Statement des Juwels, in dem sie ihre Reaktion beschreiben, nachdem sie von der Vergewaltigung erfahren haben. Der Täter hatte binnen 1,5 Wochen auszuziehen, der Betroffenen seien Unterstützungsangebote gemacht worden. Fehler wurden eingeräumt, Bedauern und Erschütterung ausgedrückt und eine Auseinandersetzung und Aufarbeitung in Aussicht gestellt. Danach wurde es (zumindest nach außen hin) ruhig um das Juwel Gotha.

Ob – und wenn ja wie – eine Auseinandersetzung und Aufarbeitung stattfinden würde, war wegen der mangelnden Öffentlichkeit seitens des Juwels Gotha schwer nachvollziehbar. Immer wieder gab es vor allem in Form von Facebook-Kommentaren Versicherungen dazu, dass diese aber stattfinde.

Dabei trat jedoch meist die Frage nach einem Umgang mit sexualisierter Gewalt und überhaupt Sexismus in den eigenen Strukturen immer wieder zugunsten des Aufpolierens des eigenen Images in den Hintergrund. Den nicht zuletzt von der Betroffenen geäußerten Einschätzungen wurden immer wieder die eigenen Bemühungen vorwurfsvoll entgegengehalten, statt einmal ihr Befinden ernst zu nehmen. Diese Form der Auseinandersetzung ließ eigentlich klare Schlüsse zu. 

Dass im letzten und Anfang dieses Jahres kaum öffentliche Veranstaltungen stattfinden konnten, bedingte für uns (und andere Außenstehende) aber die Bequemlichkeit, sich gegenüber des Juwels nicht praktisch verhalten zu müssen. Die Frage, wie man sich in Solidarität mit der Betroffenen dazu verhält, wenn dort Veranstaltungen stattfinden würden oder was die nicht transparente (vermeintliche) Aufarbeitung für zukünftige Zusammenarbeit bedeuten würde, stellte sich in der Praxis nicht.

Wir hatten allerdings die Hoffnung, dass an einem Ort wie Gotha, der einen linken Raum so dringend benötigt, eine Chance darauf besteht, dass man sich der Aufgabe der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in den eigenen Strukturen stellt. 

Die letzten Zweifel, darum, dass eine Aufarbeitung stattfinde, die man mangels Öffentlichkeit nicht nachvollziehen konnte, platzten dann spätestens, als das Juwel wieder zu einer öffentlichen Veranstaltung einlud. Die Betroffene und ihre Unterstützer*innen, die bis dahin viele Anfeindungen über sich ergehen lassen mussten, wandten sich in einem neuen Statement an die Öffentlichkeit, in dem sie anprangerten, dass das Juwel das Versprechen der Aufarbeitung (und Transparenz) nicht einhalten konnte und nun zum Tagesgeschäft übergehen wollte. Die Reaktionen von Seiten des Juwel darauf bestätigten diese Sicht: Die eigenen Bemühungen um Aufarbeitung wurden beteuert, der Betroffenen und allen, die sich mit ihr solidarisierten, vorgeworfen, eben diese Bemühungen nicht ernst zu nehmen. Es wurde niemals auch nur die Frage an die Betroffene gerichtet, was sie zu der Einschätzung veranlasst, dass keine Aufarbeitung stattgefunden hat und wie sie sich eine solche vorstelle (dokumentiert und analysiert auf dem Instagram-Account sistersinsarms).

Wir ziehen praktische Konsequenzen: Mitglieder des Juwel e.V., Täterschützer*innen und alle, die meinen, das fortwährende mutige Hinweisen auf die fehlende Aufarbeitung durch die Betroffene und ihre Unterstützer*innen sei ein Problem und nicht die fehlende Aufarbeitung selbst, sind bei Veranstaltungen des AK40 unerwünscht. Wir sehen keine Möglichkeit für eine zukünftige Zusammenarbeit mit dem Juwel e.V. und empfehlen mehr noch Menschen, die potenziell von sexualisierter Gewalt betroffen sein können, ihm fortan fern zu bleiben. Damit kündigen wir nicht die Zusammenarbeit mit einem antifaschistischen Projekt auf, wir ziehen die Konsequenzen daraus, dass das Juwel in Gotha kein solches mehr ist; sondern ein Projekt, das lange vorher schon ein Problem mit Sexismus hatte, aber an der Bearbeitung dieses Problems nicht interessiert ist. Ein Projekt, in dem Täterschützer*innen verkehren, während der Betroffenen mit Auslachen bis hin zu Anfeindungen begegnet wird, wenn sie immer wieder die Auseinandersetzung sucht (während ihr nahegelegt wurde, dem Juwel zum Zweck der Konfliktvermeidung fern zu bleiben !) . All das zeigen die Veröffentlichungen der Betroffenen und ihrer Unterstützer*innen zu genüge. 

Besorgniserregend finden wir, wenn Betroffene, die Täter und die sie schützenden Strukturen outcallen, als Nestbeschmutzer*innen dargestellt werden. Damit begibt man sich in die Logik von Bürgermeister*innen, die lieber den Ruf ihrer Stadt wahren wollen als gegen Nazi-Strukturen vorzugehen. Sicher macht es bedrohte linke Räume auch angreifbarer, wenn in der Öffentlichkeit über dort stattfindende sexualisierte Gewalt berichtet wird. Aber sind es überhaupt erhaltenswerte Räume, wenn sie keine Schutzräume für alle, sondern für Täter sind?

Die Initiative Polylux fördert linke Räume in Ostdeutschland abseits der Metropolen

„In Suhl haben wir etwa das Projekt AK40. Hier wird Geflüchteten ein Schutzraum geboten. Auch Jugendliche, die vielleicht nicht explizit politisch sind, aber kein Bock auf Neonazis haben, können hier vorbeikommen. Es gibt damit eine klare Alternative zum Schützenverein, dem Kirmesverein oder dem Sportverein und den dort geduldeten rechten Meinungen. Ins AK40 kann man sich zurückziehen und muss sich so nicht der rechten Hegemonie unterordnen. Es sind Räume mit einem antifaschistischen und antirassistischen Grundkonsens. So etwas brauchen wir in jedem ostdeutschen Dorf.“

Fatma Kar und Johannes Richter sind Mitglieder der Initiative Polylux. Das Netzwerk unterstützt Vereine und Projekte der kritischen Zivilgesellschaft im ländlichen Ostdeutschland. Sebastian Bähr sprach mit ihnen über den Rechtsruck im Osten, Probleme während der Corona-Pandemie und Förderpartnerschaften.
Infos: www.polylux.network

Hier gehts zum Interview: nd-aktuell.de